Wilhelm Kalle

deutscher Industrieller; 1904 Direktor der von s. Vater gegr. Chem. Werke Kalle & Co.; ab 1926 Mitglied und 1937 stellv. Vors. im Aufsichtsrat der IG Farben, die die Kalle AG 1926 übernommen hatte; Mitglied des Reichstags für die Dt. Volkspartei 1924-1932

* 19. Februar 1870 Biebrich

† 7. September 1954 Wiesbaden

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 40/1954

vom 27. September 1954

Wirken

Wilhelm Ferdinand Kalle wurde am 19. Febr. 1870 in Biebrich geboren. Sein Vater war der verstorbene Geheimrat Wilhelm Kalle in Biebrich, der die Chemischen Werke Kalle u.Co. gründete und sie 1904 in eine Aktiengesellschaft umwandelte.

K. erwarb die Reifeprüfung auf dem Gymnasium zu Wiesbaden, studierte dann auf den Hochschulen Genf, Strassburg, Dresden und Erlangen Chemie und promovierte 1894 zum Dr. phil. Im Jahre 1897 wurde er Teilhaber der väterlichen Fabrik und im Jahre 1904 Direktor der Aktiengesellschaft. Als im Jahre 1926 die Chemischen Werke Kalle u.Co. von der IG.Farbenindustrie übernommen wurden, trat K. in den Aufsichtsrat des Farbentrustes ein. Seit dem Jahre 1937 war er stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der IG. Farbenindustrie AG. Politisch ist K. als Mitglied der Deutschen Volkspartei hervorgetreten. In den Jahren 1919/20 war er Mitglied der Verfassunggebenden Preussischen Landesversammlung und in den Jahren 1921/24 Mitglied des ...